Das KRATSSER-Prinzip

Ich habe das KRATSSER-Prinzip entwickelt, um kurz und bündig zusammenfassen, was eine Katze in der Wohnungshaltung unbebdingt braucht, getreu dem Spruch:

Ohne KRATSSER gibt es Kratzer!

K wie Katzenkumpel

Katzen sind Einzelgänger – diese Aussage höre ich immer wieder. Nichtsdestotrotz ist sie falsch. Katzen sind Einzeljäger (siehe auch Katzen – Einzeljäger VS Einzelgänger), das stimmt. Das macht sie aber noch lange nicht zu Einzelgängern. Gerade in der Wohnungshaltung brauchen Katzen einen Sozialpartner derselben Art, um auf die Katzen eigene Art kommunizieren und spielen zu können.

R wie Revier

Die Wohnung stellt, sofern es Katzen im Haushalt gibt, nicht nur den Lebensraum des Menschen dar, sondern auch das Revier der Katzen. Darauf sollte auch in puncto Einrichtung Rücksicht genommen werden, denn Katzen brauchen Dinge für sich wie Kratzbäume und Schlafplätze. Auch sollten der Futterplatz und das stille Örtchen für Stubentiger sollten richtig gewählt sein.

A wie Artgerechte Ernährung

Ist die Ernährung des Stubentigers zu getreidehaltig oder besteht sie rein aus Trockenfutter, kann das zu Problemen führen, sowohl gesundheitlichen als auch verhaltensauffälligen. Katzen sind reine Fleischfresser. Dies sollte sich auch in ihrer Ernährung widerspiegeln. Leider fällt in vielen Futtermitteln der Fleischanteil eher gering aus. Es lohnt sich, hier genauer hinzuschauen.

T wie Toiletten

Katzentoiletten sind so eine Sache. Kaum ein Mensch mag sie, dennoch sind sie notwendig. Leider werden sie aufgrund der menschlichen Abneigung oft an für Katzen eher ungünstigen Orten aufgestellt. Auch sind die Toiletten manchmal zu klein oder die Streu ist für den eigenen Stubentiger nicht die richtige. All diese Dinge können bei der Katze zu Unsauberkeit führen. Daher ist es wichtig, bei der Anschaffung der Katzentoiletten auch an seinen Stubentiger und nicht nur an die eigenen ästhetischen Bedürfnisse zu denken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anzahl der Toiletten. Hier gilt die Zauberformel „Anzahl der Katzen plus eins“.

S wie Spiel

Gerade für Wohnungskatzen hat das gemeinsame Spiel mit dem Halter einen sehr hohen Stellenwert. Einerseits festigt es die Katze-Mensch-Bindung, andererseits hilft es der Katze, überschüssige Energie abzubauen. Noch dazu sorgt es für Abwechslung. Tägliches Spiel sollte bei Wohnungskatzen einfach dazugehören.

S wie Sicherheit

Sicherheit muss sein. Werden Katzen in der Wohnung gehalten, ist es sogar in der Tierhaltungsverodnung vorgeschrieben, Balkone, Terrassen und Fenster katzensicher zu machen. Da Katzen keine Höhenangst kennen und bei einer vermeintlichen Beute wie einem Vogel nur mehr die Beute zählt, nicht aber die Tatsache, dass es dann etliche Meter nach unten geht, macht diese Vorschrift Sinn. Nur so können lebensgefährliche Stürze vermieden werden. Denn nicht immer landen Katzen auf den Füßen. Und selbst wenn sie es tun, kann auch das ab einer gewissen Höhe zu schlimmen Verletzungen führen. Daher lieber kein Risiko eingehen und den eigenen Stubentiger vor Fensterstürzen bewahren.

E wie Erziehung

Im gemeinsamen Zusammenleben von Mensch und Katze empfiehlt es sich, ein paar Regeln festzulegen. Sind beispielsweise bestimmte Räume für Katzen tabu, sollten sie dies immer sein. Für Katzen gilt nämlich: „Einmal erlaubt, immer erlaubt.“ Als Halter sollte man sich gut überlegen, was der eigene Stubentiger darf und was nicht, und dann konsequent bleiben.

R wie Rundumvorsorge

Auch wenn Katzen nur drinnen gehalten werden, ein jährlicher Tierarztbesuch sollte es schon sein. Jährliche Impfungen müssen zwar nicht sein, aber dennoch sollte das Tier mindestens einmal im Jahr einem Tierarzt vorgestellt werden, um sicherzugehen, dass gesundheitlich alles in Ordnung ist. Wird der Weg zum Tierarzt zur Tortur für Katze und Halter, sollte man nach einem Tierarzt suchen, der Hausbesuche anbietet.


Dies sind also die wichtigsten Punkte, die in der Wohnungshaltung von Katzen berücksichtigt werden sollten. Ist dies der Fall, steht einem harmonischen Zusammenleben von Katzen und Menschen nichts mehr im Weg. Denn das ist für mich das Wichtigste: Harmonie. So kann man das Leben gemeinsam mit seinen schnurrenden Lieblingen so richtig genießen und hat lange Freude an seinen Tieren.